Mittwoch, 14. Dezember 2011

Spreeufer für alle

Für den Ideenaufruf der Initiative habe ich den folgenden Text geschrieben, meine Forderungen haben bei sämtlichen Vorentscheidungen einen hohe Zustimmung erfahren. Leider ist dieser Text nicht bei der Ausstellung im Rathaus Kreuzberg zu finden. Ähnlich wie bei den Senatsverwaltungen arbeiten auch Bürgerinitiativen oft mit Ignoranz, um gewisse Aspekte nicht zu berücksichtigen. Schade, meine Mitarbeit bei Mediaspree versenken ist damit beendet.

Menschen die ständig in der WIR Form reden, jedoch alle entscheidenden Dinge einsam entscheiden, sind nicht besser, als gewählte Politiker die den Interessen dahergelaufener angeblicher Investoren befriedigen wollen.
Hier die ersten 13 Punkte zur Spreeufersatzung von Arno Paulus





Bebauung 50 m Abstand vom Ufer, nach Bürgerentscheid


Bestandsaufnahme sowie Erhalt des Busch und Baumbestands.

Rückbau der befestigten Spreeufer, Entfernung der Spundwände. Erhalt des Brückenfragments der Brommybrücke.


Gesamtplanung für die Ufer. Wohn und Gewerbebau sog. Berliner Mischung mit Wohnen und Arbeiten. Hoher Anteil an Wohnungen für
wirtschaftlich schwache Mieter.


Kostenlose Vergabe öffentlicher Liegenschaften an
Selbstbaugenossenschaften Baugruppen mit sozial ökologischem
Modellcharakter. (Erbbaurecht)


Errichtung von sog. Plusenergiehäusern nach Europäischer Charta für Solararchitektur von 1994.

Erhalt des historischen Bestands und langfristige
Vergabe an Zwischennutzer. Qualitätsverbesserungen zur Freizeitnutzung.


Systematische Gewässerreinigung.Schwimmen in der Spree, Renaturierung der befestigten Ufer.

Anlage von Anlege und Liegeplätzen - Solar Wassertaxi. Nutzung der Spree für kleine emissionsfreie Schiffe und Fähren Cargoships als Alternative zu Brückenbau. Modellprojekte - Mobilitätsdienstleistungen zu Land und Wasser.


Verkehrsberuhigende Massnahmen in der Mühlenstrasse und
Köpenickerstrasse. Geschwindigkeitsbeschränkung auf den Strassen und auch für Schiffe auf der Spree.


Schaffung und Ansiedlung von Flußspezifischen Handwerken, Fischer Bootsbauer und anderen, an den Zielen der Nachhaltigkeit Agenda 21 orientierten Arbeitsplätzen.

Freitag, 16. September 2011

Mediation Landwehrkanal: Elend ohne Ende?


Nach vier Jahren darf sich jeder, der diese Prozedur mitgemacht hat, auch mal auf die Schulter klopfen lassen. Die Veranstaltung zur Mediation "Zukunft des Landwehrkanals" fand im Radialsystem an der Spree statt. Sysiphos lebt.

Das Argument, dass kein Geld für die Sanierung im Bundeshaushalt vorgesehen ist, zählt nicht.
Seit Jahren ist bekannt, dass die jährlich erhobenen Entgelte für die Anleger der Fahrgastschifffahrt kaum die Verwaltungskosten des WSA decken. Die vor Jahrzehnten geschlossenen Verträge werden immer wieder automatisch verlängert. Kostensteigerungen durch notwendige Instandhaltung sind offenbar vom WSA nicht einkalkuliert worden. Langfristige Miet oder Pachtverträge müssen gekündigt werden, weil diese für den Betreiber (den Bund) nicht wirtschaftlich sind. Die Belastung der Wasserstrassen und die diesbezüglichen Kosten müssen durch die kommerzielle Nutzung annährend gedeckt sein. Damit wird sich der Bundesrechnungshof wohl demnächst einmal befassen müssen. Denn hier an den Bundeswasserstrassen bzw. Flüssen, ist das Gebot der Wirtschaftlichkeit sicher nicht gegeben.

Darüber hinaus muss dringend ein Schiffsmanagement eingeführt werden, welches verhindert, dass dauernd leere Schiffe mit wenigen Passagieren an Bord, dass historische Bauwerk Landwehrkanal - samt Schleusen und Personal- belasten. Dabei ist die Belastung durch Dieselruß die gefährlichste Art der Belästigung.
Die Anleger müssen dringend in eine Art Betreiber GmbH überführt werden. Nur über diese Massnahme wäre in Berlin ein freier Marktzugang für innovative und neue Unternehmen in der Schifffahrt gewährleistet. Das gilt insbesondere für die gewinnträchtigen Anleger auf der Unterspree.

Weder offizielle Vertreter aus der Bundespolitik, noch die der Reedereien waren anwesend. Das WSA Berlin Brandenburg darf nicht an "politischen Veranstaltungen" teilnehmen. Die engagierten Bürger werden bei dieser Mediation als Partizipationsstatisten für die schlechte Politik des Bundesministers Ramsauer und seiner ihm untergeordneten Behörden benutzt.

Hier noch einmal mein Vorschlag von 2008

01.Mai.2020
Nach zehn Jahren Sanierungsarbeit wurde heute der Landwehrkanal in Berlin mit einer großen Paddel und Bootsparade im Rahmen der Europäischen Gartenschau 2020 neu eröffnet. Die ufernahen Bereiche sind mit neuen Bepflanzungen nun deutlich attraktiver und auch für Behinderte Menschen besser nutzbar. Ein durchgehender Radfahrweg ermöglicht nun die kreuzungsfreie Nutzung für Behinderte und Radfahrer auf der ganzen Länge und auf beiden Seiten des Kanals.

Seit 2007 hatte eine Bürgerinitiative sich unter dem Titel "Landwehrkanal für Alle!" für einen Masterplan eingesetzt, der völlig neue Nutzungsarten für den Innerstädtischen Kanal vorsah.
Die Tour über den Landwehrkanal ist nun ausschließlich den Dolmuschexpressbooten und den Solarwassertaxis vorbehalten. Diese halten dort, wo der Fahrgast aus und einsteigen will. Die Anrainer sind begeistert, dass ihre Gäste nun per Solarboot kommen. Die Tickets der Berliner Volksmobilitätsbetriebe BVMB haben auf der ganzen Länge des Kanals Gültigkeit. Die Berliner Reedereien hatten sich lange dagegen gesträubt. Deren Fahrgäste werden nun nicht mehr mit den für das sensible Bauwerk viel zu großen, fossilen Fahrgastschiffen durch den innerstädtischen Kanal befördert. Nun sind die Schleusen nur noch Umsteigebahnhöfe für die Gäste aus aller Welt. An der Kanalbetriebs AG sind alle ehemaligen Nutzer wie auch Bund, Land und Bezirke als Gesellschafter beteiligt. Die Anteilsscheine waren 3 Tage vor der Ausgabe überzeichnet, da auch viele Anrainer und Bewohner sich beteiligen wollten. Die EU förderte das Projekt als Zukunftsprojekt zu 40%. Die Kosten für die Sanierung hielten sich auf diese Weise tatsächlich in dem bereits 2007 kalkulierten Rahmen von 150 Mio Euro. Auch Venedig, Amsterdam und Paris haben sich seit 2011 für das Projekt interessiert, zeigt es doch, dass nicht immer die großen Lösungen die besten sind.

Donnerstag, 13. Januar 2011

Heute am 13.01.2011 späte Einsicht des WSA


Text aus der Abendschau vom 13.01.2011

Umwelt: Landwehrkanal: Keine weiteren Baumfällungen

Gut drei Jahre nach der Auseinandersetzung um die Bäume am Landwehrkanal ist das Thema für das Berliner Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) vom Tisch.

„Es werden keine weiteren Bäume mehr gefällt, die Sache ist für uns kein Thema mehr“, sagte WSA-Sprecherin Evelin Bodenmeier.

Das WSA hatte ursprünglich 200 Bäume wegen mangelnder Standsicherheit fällen wollen. Aufgrund der massiven öffentlichen Proteste seien die Fällungen aber nach 35 Bäumen eingestellt worden, sagte Bodenmeier.

Sprecher der Grünen und der Bürgerinitiative „Bäume am Landwehrkanal“, begrüßten die Ankündigung des WSA, Zugleich warnten sie jedoch davor, dass die Behörde ihre Entscheidung jederzeit ändern könne.

Nach Angaben des WSA stehen derzeit rund 4.500 Bäume an den Ufern des Landwehrkanals.
Stand vom 13.01.2011